QUELLEN:
Renate Riebe: Die Fürsts – Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie. Hannover: Wehrhahn Verlag 2017.
Stadtarchiv Königslutter am Elm.
Thomas Gaevert: Überleben unter dem Hakenkreuz. Die Geschichte der Familie Klimt. Interview mit Elisabeth Brinkmann, gesendet am 25.09.2013, 10.05 Uhr, SWR2 Tandem.
In den sozialen Medien fragten wir im Juli 2024 nach ehemaligen Schülerinnen und Schülern Adolf Klimts in der Hoffnung, mehr über ihn, aber auch über seine Frau Henny zu erfahren. Folgende Rückmeldungen erhielten wir auf Facebook:
Ich hatte Herrn Klimt einige Zeit als Lehrer, habe aber nur wenige Erinnerungen an ihn. Wir nannten ihn respektlos Opa Klimt. Wie mag ihm wohl zumute gewesen sein, wenn er im Lehrerkollegium mit ehemaligen strammen Parteigenossen zusammenarbeiten musste. – Wegen seines Alters? Oder gab es einen anderen Grund, ihn Opa Klimt zu nennen? – Er wirkte in seinem Auftreten und mit der Kleidung altväterlich. Wenn er im Anzug mit Straßenschuhen in der Turnhalle Übungen vormachte, gelang ihm das nicht überzeugend. Ich würde sagen, er war ein gebrochener Mann. Was nicht verwunderlich war nach dem, was ihm angetan wurde. – Bruno Krieger
In unserer Klasse wurde er immer OPA KLIMT genannt. – Jürgen Walter
Adolf Klimt war vier Jahre mein Klassenlehrer. Leider habe ich kein Foto aus der Zeit von 1954 bis 1958. – Welche Erinnerungen haben Sie an ihn? Haben Sie viel bei ihm gelernt? War er witzig? Streng? Freundlich? – Wenn wir im Unterricht gut teilnahmen, erzählte er danach immer eine Geschichte . . . da war er spitze. Untere Klasse war mit ca. 40 Schülern bestimmt sehr anstrengend für ihn. Im Musikunterricht spielte er Geige, die wir oft "verstimmten". Bei der Gedenksteinsetzung war ich dabei. Er war ein guter Lehrer und nachdem ich erfahren habe, was er im Leben unter den Nazis erleben musste . . . Hut ab. – Christoph Witzke
Herr Klimt war 2 Jahre mein Klassenlehrer. Er hat damals in mein Poesiealbum geschrieben: 'Arbeit adelt!' Dein Lehrer Klimt. – Christina Spindler
Im Rahmen des 1. regionalen Putztages von Stolpersteinen des AK Stolpersteininitiativen zwischen Harz und Heide im Israel Jacobson Netzwerk haben auch wir in Königslutter die beiden Stolpersteine gründlich poliert. Außerdem produzierten wir schon im Vorfeld einen Videoclip. Darin berichtet Wilfried Kraus, der bis vor wenigen Monaten das Amt des Stadtarchivars von Königslutter am Elm innehatte, wie er seinerzeit in Kontakt zu den Nachkommen der Klimts trat und schließlich die Verlegung der Stolpersteine anregte. Unser Videoclip ist unter dem folgenden Link ab ca. der 27. Minute zu sehen.
Regelmäßig geputzt werden die beiden Stolpersteine seit dem 9. November 2018 – zunächst von einem Mitglied unseres Teams in Eigeninitiative, seit Januar 2020 von den Mitgliedern des neu gegründeten Arbeitskreises. Jeweils am 27. Januar, 8. Mai und 9. November findet die Putzaktion statt, verbunden mit einem meist stillen Gedenken bzw. dem Vortragen eines kleinen Textes.