Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen fand am Freitag, dem 25. November um 17 Uhr die Vernissage der Ausstellung „Kunst & Worte“ mit Arbeiten von Yvonne Salzmann, Jenny Seib und Luz Helena Marín Guzmán in der Malerkapelle in Königslutter am Elm, Samuel-Hahnemann-Straße 5 statt.
Die Ausstellung thematisierte, was Gewalterfahrung mit Frauen und Mädchen und was sie aus Frauen und Mädchen macht. Die künstlerische Verarbeitung von Gewalt und Schmerz durch Frauen, die als Künstlerinnen diese Erfahrungen in einprägsame Bilder und Texte zu fassen imstande sind, lenkte den Blick der Besucherinnen und Besucher insbesondere auf die seelischen Wunden. Ohne indiskret oder gar reißerisch zu wirken, wurden so Schmerz und Leiden von von Gewalt betroffenen Frauen sichtbar.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung kamen wir auch über die Lesung eines einschlägigen Textes mit dem Publikum ins Gespräch. Während der beiden anschließenden Öffnungstage am Samstag, dem 26.11. und Sonntag, dem 27.11. jeweils von 10 bis 16 Uhr bestand für die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung die Möglichkeit, durch anonyme Beiträge in einem „Künstlerinnenbuch“ eigene Gewalterfahrung künstlerisch zu verarbeiten.
Zur Ausstellung eingeladen hatte ein Organisationsteam, bestehend aus der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Königslutter am Elm, Madeleine Krauß, dem Team Starke Frauen Königslutter e. V. sowie der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen im Landkreis Helmstedt.
Gefördert wurde die Ausstellung von der Braunschweigischen Sparkassenstiftung.
Mit der Lesung der Autorin Kristina Günak setzten wir am 27. August die 3. Starke-Frauen-Lesereihe um 16 Uhr in der Malerkapelle in Königslutter am Elm, Samuel-Hahnemann-Straße 5 fort.
Die erfolgreiche Autorin las aus ihrem neuen Sommerroman "Mit dir ist alles schöner". Darin geht es um Franziska, die vor vielen Jahren aus der Enge ihres kleinen Heimatdorfes in die Großstadt geflüchtet und nicht ein einziges Mal zurückgekehrt war. Doch nun hat sie nach dem Tod ihres Vaters an der Ostseeküste einen Campingplatz geerbt. Eigentlich will sie diesen zwar idyllischen, aber völlig maroden und damit unverkäuflichen Platz gleich wieder loswerden. Doch die Camper sorgen sich um ihr geliebtes zweites Zuhause, weshalb Franziska schließlich mit ihnen gemeinsam die Ärmel hochzukrempeln beginnt – unterstützt von Erik, dem schweigsamen Elektriker, der Franziska immer wieder aus der Patsche hilft. Und plötzlich stellen sich ihr Fragen, die ihr Leben umzukrempeln drohen.
Zur "Klappstuhllesung", die bei freiem Eintritt als Benefizveranstaltung stattfand, brachten alle selbst einen Stuhl mit. Die großzügigen Spenden in einer Gesamthöhe von 200 Euro überreichte unsere Vorsitzende am 7. September 2022 an den Verein Rückenwind e. V. in Helmstedt.
Mit einer Lesung der Helmstedter Journalistin Beatrix Flatt starteten wir am Montag, dem 20. Juni um 17:30 Uhr unsere 3. Starke-Frauen-Lesereihe im Café Emil am Oldtimerparadies Boimstorf.
Beatrix Flatt las ausgewählte Passagen aus ihrem 2020 erschienenen Buch "Grenzenlos. Begegnungen am Grünen Band". Die Reportagen in diesem Band handeln von ihren Erlebnissen mit der Natur sowie den Menschen, die ihr auf ihrer 1.400 Kilometer langen Wanderung entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze von Hof am Dreiländereck bis nach Travemünde an der Ostsee begegneten. Und dass darunter auch viele starke Frauen waren, war für uns ein Grund mehr, die Autorin mit ihrem Buch zum Auftakt der diesjährigen Lesereihe zu präsentieren.
Die Lesung war sehr gut besucht und wir freuten uns sehr, mit Beatrix Flatt das Interesse des Publikums geweckt zu haben.
Dr. Robert Conrad hält die
Laudatio auf Kaiserin Richenza
Anlässlich des einjährigen Jubiläums des frauenORTES Kaiserin Richenza Königslutter am Elm hatten wir zusammen mit der Initiative frauenORTE Niedersachsen sowie unseren Kooperationspartnerinnen vor Ort, der Stadt Königslutter am Elm und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK), sehr herzlich zum Kaiserin-Richenza-Tag 2022 eingeladen.
Das Festprogramm fand statt am Freitag, dem 10. Juni 2022 um 18:30 Uhr im Kaiserdom Königslutter.
Der hier abrufbare Flyer enthält das Abendprogramm sowie darüber hinaus auch das Gesamtprogramm am Kaiserin-Richenza-Tag 2022.
Einen Tag vor dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai putzte unser AK Stolpersteine auch in diesem Jahr die Stolpersteine für Henny Klimt, geb. Nelke und ihren Mann Adolf Klimt vor deren ehemaligem Wohnhaus in der Bahnhofstraße 16 in Königslutter am Elm.
Obgleich wir 2021 nicht alle unsere Pläne verwirklichen konnten, haben wir doch mehr auf die Beine gestellt, als unter den gegebenen Umständen zu erwarten war.
Dreimal putzte unser AK Stolpersteine, ohne großes Aufsehen zu erregen, die Stolpersteine für Henny Klimt, geb. Nelke, und ihren Mann Adolf in der Bahnhofstraße 16: Am 27. Januar anlässlich des Holocaustgedenktags, am 8. Mai sowie am 9. November.
Statt der großen Auftaktveranstaltung zum frauenORT Kaiserin Richenza Königslutter am Elm, die anlässlich des 880. Todestages der Kaiserin am Donnerstag, dem 10. Juni 2021 um 18.30 Uhr im Kaiserdom Königslutter hatte stattfinden sollen, gab es lediglich einen Presseauftakt im engsten Kreis mit wenigen Gäst*innen: Marion Övermöhle-Mühlbach, Vorsitzende des Landesfrauenrates Niedersachsen e. V., Brunhilde Frye-Grunwald, stv. Direktorin der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, Alexander Hoppe, Bürgermeister der Stadt Königslutter, Christine Jahn, Vorsitzende des ev.-luth. Kirchengemeindeverbands sowie Thomas Mosenheuer, Vertreter der Braunschweigischen Sparkassenstiftung, die unsere Veranstaltung finanziell unterstützte. Berichtet wurde darüber u. a. im Kulturspiegel von NDR 1 Niedersachsen.
Im Sommer/Herbst verlegten wir unsere Starke-Frauen-Lesereihe kurzerhand in die Gärten unserer Teammitglieder, wo wir relativ unbeschwert mit unseren Gäst*innen zusammenkommen konnten: Am 6. August las die Sprachvirtuosin Linda Entz im Garten unserer stv. Vorsitzenden Cordula, am 9. Oktober die wunderbare Kristina Günak unter einem Baum in Adnas Garten sitzend aus ihrem aktuellen Roman.
Der Starke-Frauen-Stadtspaziergang wurde über den Sommer/Herbst von der Stadt- und Domführerin Birgit Wöbbeking mehrfach durchgeführt und kam sehr gut an beim Publikum, das sich beeindruckt zeigte von den Lebensgeschichten der Frauen, die Königslutter ihren Stempel aufgedrückt haben.
Unsere Stadt wurde nämlich nicht nur von Männern, sondern ebenso von Frauen geprägt. Und damit dies zukünftig auch im Stadtbild sichtbar wird, haben wir – erfolgreich – angeregt, dass ein erster öffentlicher Verkehrsweg in der Domstadt nach einer Frau benannt wird: Der Kaiserin-Richenza-Weg! Wir freuen uns schon auf die kleine Feier, wenn die Straßenschilder endlich aufgestellt werden können.
Seit Oktober engagieren sich unsere Teammitglieder Christine und Elisabeth bei dem von Rita Trubjansky in Königslutter ins Leben gerufenen Lesetraum der Bürgerstiftung Ostfalen. Es werden Vorlesestunden für Kinder angeboten, wobei unsere Teamfrauen bei der Auswahl der Geschichten insbesondere die Stärkung von Mädchen im Fokus haben.
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen führten wir nun schon zum dritten Mal gemeinsam mit der ASF im LK Helmstedt sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Königslutter eine Aktion durch – diesmal mit dem Schwerpunktthema "Femizide".
Mehrfach waren Teammitglieder auch engagiert unterwegs, um unsere Kasse aufzufüllen und/oder – wie im November in der MachBar – Werbung für unsere Arbeit zu machen. So wurden am 17. Juni auf dem Wochenmarkt die von Adna aus Samen gezogenen "Kaiserlichen Salbeipflanzen" gegen eine Spende abgegeben. Und während der Adventszeit verkauften Cordula und Christine die von Adna in ihrer Kerzenwerkstatt produzierten Kerzen. an drei Donnerstagen ebenfalls auf dem Wochenmarkt.
Fürs kommende Jahr fest eingeplant sind schon folgende Veranstaltungen:
Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März wollen wir unser Kaiserin-Richenza-Frühstück erstmals anbieten, und zwar um 10 Uhr im Domcafé in Königslutter am Elm. Diesjähriges Highlight wird die Präsentation und das Anschneiden der Kaiserin-Richenza-Torte sein – ein Gaumenschmaus in dunkler Schokolade mit Himbeeren und Orange. Sobald wir wissen, wie sich die Pandemielage entwickelt, werden wir die Karten dafür im Vorverkauf anbieten.
Das einjährige Jubiläum des frauenORTES Kaiserin Richenza Königslutter am Elm findet am 10. Juni, dem Kaiserin-Richenza-Tag, statt.
Fortsetzen werden wir auf jeden Fall unsere – dann dritte – Starke-Frauen-Lesereihe, ggf. auch wieder in Form von Garten- resp. Scheunenlesungen ab dem Frühjahr. Und auch der Starke-Frauen-Stadtspaziergang kann im neuen Jahr gebucht werden.
Was unser weiteres Programm für 2022 betrifft, warten wir nun erst einmal ab und kündigen die Veranstaltungen dann kurzfristig an.
Nun wünschen wir Ihnen alles Gute fürs neue Jahr 2022. Bleiben Sie zuversichtlich!
Herzlichst
Ihr Team Starke Frauen Königslutter e. V.
Auch in diesem Jahr mussten wieder die meisten Weihnachtsmärkte pandemiebedingt abgesagt werden. Dabei hatte unser Teammitglied Adna monatelang Kerzen produziert, die wir zur Finanzierung unserer Arbeit im Arbeitskreis frauenORT Kaiserin Richenza Königslutter am Elm in der Vorweihnachtszeit verkaufen wollten.
Glücklicherweise hatten Christine und Cordula an drei Donnerstagen die Möglichkeit, die wunderschönen Einzelstücke aus Adnas privater Kerzenwerkstatt nebst leckerem Selbstgebackenem aus Cordulas Backstube auf dem Wochenmarkt in Königslutter anzubieten – bei Wind und Wetter.
Und es hat sich gelohnt! Nach Abzug der Standgebühren kamen auf diese Weise über 300,- Euro zusammen. Vielen Dank allen, die dazu beigetragen haben!
„Frauenmord ist kein Beziehungsdrama! Stoppt Femizide!“ – so lautete das Motto der Aktion anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25.11.202, die das Team Starke Frauen Königslutter e. V. gemeinsam mit der ASF im Landkreis Helmstedt sowie der Gleichstellungsbeauftragten von Königslutter, Madeleine Krauß, vor dem Rathaus der Domstadt durchführte.
Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten – statistisch gesehen. Alle zwei bis drei Tage gelingt es ihm auch. „Häufig lesen wir dann in den Medien von Beziehungstaten oder Eifersuchtsdramen und viele Täter erhalten vor Gericht aufgrund der emotionalen Nähe zu den Opfern mildernde Umstände. Das muss aufhören! Denn Tötungsdelikte, ob innerhalb oder außerhalb einer Partnerschaft, die maßgeblich mit dem weiblichen Geschlecht des Opfers in Zusammenhang stehen, sind Femizide und als solche zu ahnden!“, forderten wir im Rahmen unserer Kerzenaktion, mithilfe derer wir der Opfer von Femiziden gedachten.
Die Kerzen konnten nach der Veranstaltung gegen eine Spende für das Frauenhaus in Helmstedt mit nach Hause genommen und dort ins Fenster gestellt werden, um der Opfer auch weiterhin zu gedenken. Darüber hinaus verteiltenwir auch wieder orange Tüten mit Informationsmaterial des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen, das rund um die Uhr unter der 08000 116 016 zu erreichen ist.
Und selbstverständlich haben wir auch in den sozialen Netzwerken – auf Twitter und Instagram – auf die Telefonnummer des Hilfetelefons aufmerksam gemacht.
Warum bzw. wie können Frauen in Königslutter am Elm noch besser sichtbar gemacht werden? Darüber wollten wir am 5. November 2021 ab 16:30 Uhr in der MachBar, Westernstraße 12, in Königslutter mit Interessierten sprechen. Denn: Die besonderen Leistungen und Erfolge aber auch Bedürfnisse von Frauen stehen eher selten im Fokus der Aufmerksamkeit. Deshalb hatten wir uns z. B. dafür eingesetzt, dass mit dem Kaiserin-Richenza-Weg erstmals eine Frau in der Domstadt durch einen Straßennamen geehrt wird.
Aber das reicht uns nicht! Es gibt über 30 nach Männern bzw. männlichen Personenbezeichnungen benannte Straßen und Plätze in der Domstadt – einen Karl-Köhler-Platz, einen Dedekindweg, eine Samuel-Hahnemann-Straße, einen Klemenshang und viele weitere mehr. Aber weder gibt es eine nach der ersten BürgermeisterIN im Landkreis Helmstedt benannte Frieda-Fricke-Straße noch einen Dr.-Hedwig-Binnewies-Platz, mit dem die erste TrägerIN eines Bundesverdienstkreuzes in der Stadt geehrt würde. Und was ist beispielsweise mit Auguste Rogge, der Glöcknerin vom Kaiserdom, oder der in Königslutter geborenen Frauenrechtlerin und Pädagogin Anna Vorwerk, die in Wolfenbüttel wirkte?
Aber es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, Frauen in unserer Stadt sichtbar zu machen! Darüber sprachen wir mit interessierten Frauen in der MachBar.
Mit der erfolgreichen Autorin Kristina Günak setzten wir am 9. Oktober unsere Starke-Frauen-Lesereihe fort.
Kristina Günak schreibt Bücher über Liebe, Freundschaft und Magie. Da sie das Meer liebt, macht sie die norddeutsche Küstenlandschaft gerne zum Schauplatz ihrer Romane. Humorvoll und warmherzig erzählt Günak von den Tücken des Alltags, der uns gelegentlich unerwartet aus dem Ruder läuft, von der Liebe und von Männern, die dazu neigen, das Leben ihrer selbstbewussten Heldinnen auf den Kopf zu stellen. Viele ihrer Bücher erschienen in großen Publikumsverlagen.
Wir hatten uns sehr darüber gefreut, Kristina Günak für diese Lesung gewonnen zu haben und erlebten eine kurzweilige Stunde, in der die Schriftstellerin aus ihrem im Sommer dieses Jahres erschienenen Roman „Kaputte Herzen kann man kleben“ las. Und, wie könnte es anders sein, handelt der Roman von einer starken Frau, der alleinerziehenden Hebamme Luisa, die sich eine Auszeit von ihrem nervenaufreibenden Beruf gönnt und am Meer auf den Club der entspannten „Strandfrauen“ trifft . . .
Der Eintritt zur Lesung war frei, es wurde aber um eine Spende für den Afghanischen Frauenverein e. V. gebeten. Zu unserer großen Freude konnten wir im Anschluss an die Lesung einen Betrag von 300,00 Euro auf das Konto des Vereins überweisen.
Mit der Sprachvirtuosin Linda Entz startete am 6. August unsere 2. Starke-Frauen-Lesereihe in Bornum am Elm. Linda Entz, die sich tagtäglich bei Wind und Wetter in ihrem Beruf als Fliesenlegermeisterin bewährt, schrieb schon als Achtjährige erste Gedichte, später kamen dann Prosatexte hinzu. Im Rahmen der Gartenlesung, die wetterbedingt in den Carport unserer stv. Vorsitzenden Cordula Schwarz verlegt werden musste, unterhielt sie das Publikum mit einer Auswahl aus ihren Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichten aufs Beste.
Wir hatten mit unserer Anregung Erfolg: Kaiserin-Richenza-Weg heißt künftig der im Volksmund als "An der Anstaltsmauer" geläufige Anstieg von der Straße "Steinfeld" hinauf zum Kaiserdom. Das beschloss der Ortsrat der Kernstadt im öffentlichen Teil seiner Sitzung am 7. Juli 2021.
Damit wird in Königslutter am Elm erstmals ein öffentlicher Verkehrsweg nach einer Frau benannt.
Am 3. Juli 2021 fand pandemiebedingt erstmals der von uns angeregte Starke-Frauen-Spaziergang statt. Dass er gleich beim ersten Mal ausgebucht war, freute uns ganz besonders.
Über gut anderthalb Stunden hinweg gelang es der Stadt- und Domführerin Birgit Wöbbeking, die Teilnehmenden für die frauenspezifische Stadtgeschichte zu begeistern. Wer hätte denn auch gedacht, dass es in Königslutter am Elm mit Frieda Fricke die erste BürgermeisterIN im ganzen Landkreis Helmstedt gab oder schon im Dezember 1918 mit Helene Thielebein eine der ersten Frauen in Deutschland in ein kommunales Parlament gewählt wurde?
Die anlässlich des 880. Todestages der Kaiserin am 10. Juni 2021 geplante festliche Abendveranstaltung zum Auftakt des frauenORTES Kaiserin Richenza Königslutter musste pandemiebedingt auf das einjährige Jubiläum am Kaiserin-Richenza-Tag 2022 verschoben werden, was wir sehr bedauerten.
Zusammen mit unseren Kooperationspartnern vor Ort, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sowie der Stadt Königslutter, veranstalteten wir stattdessen einen Presseauftakt ohne Publikum am Donnerstag, den 10. Juni 2021 um 14:00 Uhr im Kaiserdom in Königslutter am Elm.
Mit dabei waren neben Marion Övermöhle-Mühlbach, Vorsitzende des Landesfrauenrates Niedersachsen e. V., auch die stellvertretende Direktorin der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, Brunhilde Frye-Grunwald, der Bürgermeister der Stadt Königslutter, Alexander Hoppe, die Vorsitzende des ev.-luth. Pfarrverbandsvorstandes, Christine Jahn, sowie ein Vertreter der Braunschweigischen Sparkassenstiftung, die unsere Veranstaltung finanziell unterstützte.
Mit dem frauenORT Kaiserin Richenza wurde in Königslutter der 44. frauenORT der landesweiten Initiative frauenORTE Niedersachsen, die seit 2008 erfolgreich Spurensuche zu bemerkenswerten Frauen der niedersächsischen Geschichte betreibt, eröffnet.
Richenza von Northeim prägte als selbstbewusste Herrscherin die Reichsgeschichte im 12. Jahrhundert. Sie stieg an der Seite des Grafen Lothar von Süpplingenburg 1106 zur Herzogin von Sachsen, 1125 zur Königin und 1133 zur Kaiserin auf. Die beiden bildeten zusammen ein Herrscherpaar, das sich die Aufgaben im „Consortium regni“ teilte. Richenzas Aktivitäten im Reich und in Reichsitalien umfassten neben der imperialen Repräsentation auch die Lehenvergabe, Rechtsprechung sowie die Reichskirchenpolitik. Strategisch geschickt trat sie als Vermittlerin für die Einbindung der Fürsten sowie besiegter Gegner auf und stärkte damit die Stabilität der Herrschaft. Insbesondere nach dem Tod ihres Mannes (1137) wirkte die Machtpolitikerin eigenständig.
Dem Team Starke Frauen Königslutter e. V. ist es eine große Freude, mit dem frauenORT Kaiserin Richenza ein kulturtouristisches und frauenpolitisch relevantes Glanzlicht zu setzen auf dem Weg, Frauen in der Domstadt sichtbar zu machen. Dazu gehört – demnächst – die Benennung einer Straße nach Kaiserin Richenza ebenso wie das vielfältige Angebot an Veranstaltungen rund um den frauenORT Kaiserin Richenza, dessen Dreh- und Angelpunkt die Grablege im von ihr und ihrem Mann gestifteten Kaiserdom bildet.
Am 8. März feierten wir den 110. Internationalen Frauentag. Initiiert wurde er 1910 von der deutschen Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin, und zwar auf dem zweiten Kongress der sozialistischen Internationale in Kopenhagen. Erstmals am 19. März 1911 forderten mehr als eine Million Menschen auf Kundgebungen in mehreren europäischen Ländern das aktive und passive Wahlrecht. Nirgendwo in Europa, außer in Finnland, waren seinerzeit Frauen zur Wahl zugelassen.
Heute geht es in den meisten Teilen der Welt nunmehr am 8. März nicht mehr um die Erlangung des Wahlrechts, heute geht es vor allem um die tatsächliche Umsetzung der Gleichberechtigung und der Frauenrechte, um die angemessene Anerkennung der häufig noch schlecht bezahlten oder sogar unbezahlten Arbeit von Frauen (Stichwort: Care-Arbeit, "systemrelevante" Berufe), aber auch um das Thema "Gewalt gegen Frauen" – alles Themen, die in Zeiten der Pandemie nochmals besondere Aktualität erhalten haben.
Deshalb wiesen wir nochmals auf das Angebot des Hilfetelefons hin, damit Frauen und Mädchen, die sich bedroht fühlen, die Gewalt erleben, die der Hilfe benötigen, erfahren, wo sie diese Hilfe anonym und kostenfrei erhalten können: 08000 116 016
Informationen unter: www.hilfetelefon.de
Am 27. Januar putzte ein Mitglied unseres Arbeitskreis Stolpersteine die 2011 vor dem letzten Wohnsitz der Familie Klimt in der Bahnhofstraße 16 in Königslutter verlegten Stolpersteine für Henny Klimt, geb. Nelke, und ihren Mann Adolf. Die im Rahmen aller Putzaktionen eigentlich vorgesehene kleine Gedenkstunde musste coronabedingt leider ausfallen.
Der nächste Putztag findet am 8. Mai 2021 statt. Das sollte aber keine*n davon abhalten, die Stolpersteine auch zwischendurch einmal zu polieren, damit sie sichtbar bleiben und damit die Erinnerung an zwei Opfer der Shoah wach bleibt.
2020 war ein in vielerlei Hinsicht unruhiges Jahr. Während wir im Februar noch völlig unbeschwert die vielfältigen Aktivitäten rund um die Ausstellung frauenORTE Niedersachsen - Über 1000 Jahre Frauengeschichte genießen konnten, fand unsere Bewerbung für den frauenORT Kaiserin Richenza · Königslutter Ende März schon unter "Coronabedingungen" statt. Umso mehr freuten wir uns darüber, als wir Anfang Mai vom Erfolg unserer Bemühungen erfuhren.
Am 8. Mai putzte unser Arbeitskreis Stolpersteine die 2011 in der Bahnhofstraße in Königslutter verlegten Stolpersteine für Henny Klimt, geb. Nelke, und ihren Mann Adolf, obwohl der 1. regionale Putztag von Stolpersteinen zwischen Harz und Heide in den Herbst verschoben werden musste.
Über den Sommer wirkten wir vor allem im Hintergrund, planten unsere Aktion für den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November, begannen mit ersten Überlegungen für die Auftaktveranstaltung unseres frauenORTES und gründeten schließlich am 25. September den gemeinnützigen Verein Team Starke Frauen Königslutter e. V.
Am 9. November beteiligte sich unser AK Stolpersteine dann am 1. regionalen Putztag von Stolpersteinen zwischen Harz und Heide u. a. mit einem Videoclip, der seit der Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Stolpersteininitiativen im IJN Braunschweig am 15. November auch online abrufbar ist.
Und rund um den 25. November fand schließlich in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten Madeleine Krauß sowie der ASF im Landkreis Helmstedt unsere Aktion anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen statt.
Aber auch fürs neue Jahr 2021 haben wir viel vor. Insbesondere die Auftaktveranstaltung für den frauenORT Kaiserin Richenza · Königslutter am 10. Juni 2021 im Kaiserdom will geplant und organisiert werden. Dazu benötigen wir noch viele Interessierte, die uns dabei unterstützen wollen.
Darüber hinaus sind wir dabei, Konzepte zu entwickeln, die es uns auch während der noch anhaltenden Pandemie erlauben, die Sichtbarmachung von Frauen in der Öffentlichkeit umzusetzen. Auf Twitter und neuerdings auch auf Instagram bleiben wir deshalb auch weiterhin aktiv.
Wir wünschen allen ein frohes neues Jahr 2021! Beiben Sie gesund!
Ihr Team Starke Frauen Königslutter e. V.
Vom Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember haben wir das Schweigen gebrochen und uns in Königslutter am Elm an der Aktion des Hilfetelefons beteilig, um dessen Angebot bekannt zu machen. Mit vier im Wechsel gezeigten Installationen veranschaulichten wir in einem Schaufenster in der Westernstraße die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen und ihre Folgen.
Gewalt an Frauen hat viele Gesichter: Häusliche Gewalt in Ehe und Partnerschaft, sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz, frauenfeindliche Sprache, Beschimpfungen, Witze, Nötigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Bedrohung, Vergewaltigung, soziale Kontrolle, Stalking, Menschenhandel und Genitalverstümmelung … die Liste ist lang. Die häufigste Ursache von Verletzungen bei Frauen ist allerdings die häusliche Gewalt. Diese umfasst neben der physischen auch sexuelle und/oder psychische Gewalt zwischen Personen in zumeist häuslicher Gemeinschaft und wird noch viel zu selten angezeigt und geahndet.
Um das öffentliche Interesse auf die Gewalt gegen Frauen zu lenken und zugleich Strategien zu ihrer Bekämpfung in den Mittelpunkt zu rücken, wurde 2000 von den Vereinten Nationen der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ausgerufen. Die Staaten und ihre Institutionen auf der ganzen Welt sollen damit stets erneut daran erinnert werden, ihre Verantwortung für den Schutz von Mädchen und Frauen ernst zu nehmen. Die Wahl fiel auf den 25. November, den Jahrestag des Femizids an den drei Schwestern Mirabel in der Dominikanischen Republik. Sie waren 1960 von den Schergen der Militärdiktatur entführt, vergewaltigt, gefoltert und schließlich brutal ermordet worden.
Nachdem wir uns mit unserem Arbeitskreis Stolpersteine dem "Arbeitskreis Stolpersteininitiativen" im Israel Jacobson Netzwerk e. V. (IJN) Braunschweig angeschlossen und damit offiziell die Aufgabe übernommen haben, wie schon am 27. Januar 2020 in Teaminitiative geschehen, auch zukünftig die beiden Stolpersteine für Henny Klimt, geb. Nelke, und ihren Mann Adolf in der Bahnhofstraße 16 in Königslutter zu polieren, haben wir nun anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von der nationalsozialistischen Barbarei am 8. Mai 2020 ab 10 Uhr angesichts der noch immer herrschenden Kontaktbeschränkungen lediglich zu zweit die beiden Stolpersteine in der Bahnhofstraße zum Glänzen gebracht sowie zum Gedenken der beiden Opfer des Holocausts Kerzen angezündet und Rosen niedergelegt. Berichtet wurde zum Beispiel hier darüber.
Medienecho
Vor, während und nach all den zahlreichen Veranstaltungen, mit denen wir die Ausstellung frauenORTE Niedersachsen – Über 1000 Jahre Frauengeschichte begleiteten, wurde über unsere Arbeit, die Ausstellung sowie das Rahmenprogramm vielerorts in den Medien berichtet, so zum Beispiel am 30. Januar 2020 unter dem Titel Intensiver Blick auf starke Frauen Königslutters von Sebahat Arifi in den Helmstedter Nachrichten. Gleich darauf, am 2. Februar, erschien dort der Bericht Melanie Spechts über die Vernissage der Ausstellung unter dem Titel Königslutter zeigt im Kaiserdom starke Frauen der Geschichte. Schon am 13. Januar hatte Ralph-Herbert Meyer auf www.der-loewe.info mit Richenza soll auf die Landkarte der starken Frauen unsere spätere Bewerbung um Aufnahme Richenzas in die Liste der frauenORTE Niedersachsen angekündigt. Melanie Specht berichtete dann am Ende unserer Veranstaltungsreihe auch von der Finissage der Ausstellung unter dem Titel Menschenrechte haben kein Geschlecht – wiederum in den Helmstedter Nachrichten. Weitere Links zu Berichten finden sich weiter unten.
Mehr Stolz, Ihr Frauen!
Zur Finissage der Ausstellung "frauenORTE Niedersachsen – Über 1000 Jahre Frauengeschichte" präsentierten wir am 28. Februar 2020 um 19 Uhr im Kaiserdom Königslutter eine Femmage an Hedwig Dohm zwischen szenischer Lesung und Kabarett . Dazu hieß es in der Ankündigung:
Seit 100 Jahren haben die Frauen in Deutschland das aktive und passive Wahlrecht. Eine der Pionierinnen und zugleich eine wunderbar witzige und innovative Autorin war Hedwig Dohm (1831–1919). Bereits 1873 forderte sie als Erste in Deutschland das Frauenwahlrecht und die völlige rechtliche, soziale und ökonomische Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Ihre Texte haben bis heute nichts von ihrer Frische und Aktualität verloren.
Dohms Markenzeichen sind Witz und Ironie. Mit bekannten Zeitgenossen von Friedrich Nietzsche bis Georg Groddeck liefert sie sich in ihren Texten wahre Wortgefechte: wie gemacht für die Bühne und für das "Hedwig Dohm Trio" Nikola Müller, Isabel Rohner und Gerd Buurmann. Spannend, informativ und dabei höchst unterhaltsam stellen die beiden Herausgeberinnen der Edition Hedwig Dohm (trafo Verlag) zusammen mit Schauspieler Gerd Buurmann Dohms Leben und Werk vor und geben dem Publikum Einblicke in die Geschichte der Frauenbewegungen. Ein Abend, bei dem nicht nur viel gelernt, sondern auch viel gelacht werden kann!
Mehr zum Programm ist z. B. bei
Gerd Buurmann zu lesen.
Entsprechend unserem Begleitprogramm stand die dritte Woche unserer 1. Starke-Frauen-Lesereihe unter dem Motto "Starke Frauen wollen hoch hinaus". Sie ging zu Ende mit der Lesung über eine der bedeutendsten Publizistinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Marion Gräfin Dönhoff, sowie Katharine Graham, Verlegerin der Washington Post, beide vorgestellt von Priska Overheu (Foto). Am Tag zuvor hatte Barbara Faubel über die Unternehmerin Margarete Steiff und das Marketinggenie Brownie Wise vorgelesen und am Montag waren uns von Heike Tiedt-Handschuch die Globetrotterin Ida Pfeiffer, die Friedensstifterin Bertha von Suttner sowie Fanny Gräfin zu Reventlow aus "Claudia Lanfranconi: Frauen, die ihre Träume leben. Insel tb 2017" vorgestellt worden.
Beim Mittwochsgespräch am 19. Februar konnte Christine M. Kaiser im Refektorium des Kaiserdoms die Schornsteinfegermeisterin Anika Kaiser begrüßen, die von ihrem überaus spannenden Beruf berichtete, bei dem Frauen in vielerlei Hinsicht hoch hinaus kommen.
Über die drei weiteren erfolgreichen Mittwochsgespräche, in denen starke Frauen berichtet haben, lässt sich beispielsweise hier (Sylvia Kollert), da (Angelika Kunert) sowie dort und hier (Nuray Sahin) mehr erfahren.
Starke Frauen in der Bibel wurden im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "frauenORTE Niedersachsen – Über 1000 Jahre Frauengeschichte" thematisiert. So predigte am 9. Februar Prof. Dr. Margot Käßmann im Jahresempfangsgottesdienst des Kirchengemeindeverbands um 11 Uhr im Kaiserdom über die mutige Königin Ester. Berichtet wurde darüber hier . Für unser Team gab's am Ende ein Plakat mit Widmung.
Weitere Predigten im Begleitprogramm:
23. Februar 2020 um 9.30 Uhr im Kaiserdom, Martina Helmer-Pham Xuan, "Frau ohne Namen".
1. März 2020 um 10.45 Uhr in der Stadtkirche, Ute Meerheimb, "Ruth, eine Frau, die weiß, was sie will".
Am
Samstag, dem 1. Februar 2020 um 17 Uhr luden wir alle Interessierten zur Eröffnung der Ausstellung in den Kaiserdom Königslutter ein.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Festvortrag von Dr. Robert Conrad. Vor dem Hintergrund, dass der Kaiserdom nicht nur als Grablege Kaiser Lothars III., sondern ebenso seiner Gemahlin Kaiserin Richenza dient, sprach der Historiker zum Thema „Ruht in Königslutter eine große Friedenskaiserin?“: Conrad, dessen umfangreiche Monographie über die Herrschaftsteilhabe der römisch-deutschen Kaiserin Richenza in Druck ist und demnächst ausgeliefert wird, spürte der Frage nach, welche Bedeutung der Ehefrau Kaiser Lothars III. im 12. Jahrhundert zukam, und stellte ausgewählte Schlaglichter seiner Forschungsergebnisse vor. Der Vortrag kann nun
HIER nachgelesen werden.
Wer noch mehr über Kaiserin Richenza erfahren möchte, kann die Monographie von Dr. Robert Conrad mit dem Titel
Salus in manu feminae. Studien zur Herrschaftsteilhabe der Kaiserin Richenza (1087/89–1141). Matthiesen Verlag 2020 z. B.
HIER bestellen.
Die Wanderausstellung präsentierte vom
1. bis 28. Februar 2020 im Kaiserdom Königslutter täglich von 9 bis 17 Uhr Frauengeschichte und Frauenkultur in einem Zeitraum von über 1000 Jahren mit dem historisch begründeten Schwerpunkt vom 18. bis zum 20. Jahrhundert auf einer gemeinsamen Bühne.
Vorgestellt wurden 35 historische Frauenpersönlichkeiten, die in der Initiative frauenORTE Niedersachsen seit 2008 gewürdigt werden. Die Ausstellung zeigt, wie sich die zeitgenössische Teilhabe von Frauen in der Gesellschaft entwickelt hat und stellt aktuelle Bezüge her. Sie erzählt von den Leistungen der Frauen, die sie auf politischem, kulturellem, sozialem, wirtschaftlichem und/oder wissenschaftlichem Gebiet vollbracht haben. Unter dem Motto "Wir haben die Wahl!" werden zudem vier neue Thementafeln gezeigt, die sich dem Kampf um das Frauenwahlrecht und dem Aufbruch der Frauen in die Politik bis hin zur politischen Partizipation von Frauen heute widmen.
Der zeitliche und thematische Bogen der Ausstellung spannt sich von der Kanonisse Roswitha von Gandersheim im 10. Jahrhundert bis zu Cilli-Maria Kroneck-Salis, Mitbegründerin des Osnabrücker Frauenhauses in den 1970er Jahren. Helene Lange und Anita Augspurg, einflussreiche Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, werden ebenso vorgestellt wie Theanolte Bähnisch und Hertha Peters, die als erste Regierungspräsidentin und erste Landrätin in Niedersachsen gewirkt haben. All diese Frauen haben oft viel riskiert, Hervorragendes geleistet und sind deshalb auch heute noch Vorbilder.
Begleitet wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das
HIER heruntergeladen werden kann.
Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz, wo die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 über anderthalb Millionen Menschen ermordet hatten. Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde in der Bundesrepublik Deutschland im Januar 1996 als Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes ins Leben gerufen.
In diesem Jahr jährte sich die Befreiung von Auschwitz zum 75. Mal. Deshalb putzten und polierten wir am 27. Januar 2020 vor dem Haus in der Bahnhofstraße 16 in Königslutter die beiden Stolpersteine für Adolf & Henny Klimt, geb. Nelke, um sie wieder sichtbar zu machen und damit die Erinnerung an eine starke Frau und einen mutigen Mann wachzuhalten. Manche Passant*innen schauten genauer hin!
Anlässlich des "Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" hatten wir zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Königslutter, Madeleine Krauß, sowie der ASF im Landkreis Helmstedt am Montag, dem 25. November 2019 um 9 Uhr zur Eröffnung einer Ausstellung ins Foyer des Rathauses in Königslutter, Am Markt 1, eingeladen.
"Wir brechen das Schweigen" war unser erklärtes Ziel an diesem Tag. Damit schlossen wir uns zugleich der unter dem Motto "Aber jetzt rede ich" stehenden Kampagne des Hilfetelefons an, indem wir überall in Königslutter nebst allen Teilorten auf dessen Hilfsangebote aufmerksam machten und auch weiterhin machen. Am 25.11. verteilten wir orange Papiertüten voller Infomaterial an Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Kirchen, Vereinen usw. und verbanden damit die Bitte, die Plakate in deren Räumlichkeiten aufzuhängen sowie die vielfältigen Infomaterialien auszulegen, um auf diese Weise so viele betroffene Frauen und Mädchen wie irgend möglich zu erreichen. In einem Flyer informierten wir über das Angebot des Hilfetelefons hinaus auch auf eine Auswahl von Hilfsangeboten vor Ort im Landkreis Helmstedt informiert.
Damit, dass auch in Königslutter Frauen und Mädchen Ziel und Opfer von Gewalt sind, ist die Königslutteraner Gleichstellungsbeauftragte und hauptberufliche Polizeibeamtin Madeleine Krauß im Rahmen ihrer Tätigkeiten leider allzu häufig konfrontiert. Zwar sind auch Männer von Gewalt betroffen, doch im Gegensatz zu diesen sind Frauen in den meisten Fällen aufgrund ihres Geschlechts Ziel von Gewalt. Das heißt: Gewalt gegen Frauen ist oft misogynistisch motiviert. Deshalb haben wir am 25.11. und im Rahmen der Kampagne, die bis zum "Tag der Menschenrechte" am 10. Dezember andauerte, nicht nur Frauen angesprochen und auf die vielfältigen Hilfsangebote hingewiesen. Angesprochen fühlen sollen sich auch ganz explizit Männer. Denn verantwortlich für die Gewalt an Frauen sind nicht nur diejenigen Männer, die Taten verüben, sondern auch die vielen anderen: Männer, die zuschauen und nicht eingreifen. Männer, die durch sexistische Witze eine sexistische Kultur am Leben erhalten. Männer, die zwar von Vorfällen wissen, aber nichts dagegen unternehmen. Mithilfe einer Checkliste informierten wir darüber, wie Männer ganz konkret zu Veränderungen bis hin zur Vermeidung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen beitragen können.
Über den gesamten Zeitraum der sechzehn Tage dauernden Kampagne war in den Kammerlichtspielen Königslutter vor jedem Film der Kampagnen-Spot des Hilfetelefons zu sehen.
Zugleich zeigten wir auch Flagge mit unserer Teilnahme an der Fahnenaktion "NEIN zu Gewalt an Frauen - frei leben ohne Gewalt" von TERRE DES FEMMES.